Die Deutschen sind nicht nur im Fu\u00dfball spitze, auch bei den geleisteten \u00dcberstunden z\u00e4hlen sie zu den Spitzenreitern in Europa. Zwei Stunden und 36 Minuten arbeitet ein Arbeitnehmer in Deutschland durchschnittlich pro Woche l\u00e4nger, als er eigentlich muss. Dies weist ein aktueller Artikel zum Thema im Haufe-Personalportal aus und stellt gleichzeitig die Frage, wann und ob im Sinne des Arbeitsrechts ein Arbeitnehmer \u00fcberhaupt verpflichtet ist \u00dcberstunden zu leisten.<\/p>\n
Denn grunds\u00e4tzlich gilt: Keine einseitige Weisung von \u00dcberstunden. Nach geltendem Arbeitsrecht k\u00f6nnen Arbeitgeber nicht ohne weiteres \u201evon oben herab\u201c \u00dcberstunden anordnen. Ausnahmen gelten nur in Notf\u00e4llen wie existenzbedrohenden Situationen und Katastrophen, wobei diese jedoch selten sind.<\/p>\n
In der Regel bedarf es also einer gemeinsamen Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, in der sich die beiden Parteien \u00fcber das Leisten von \u00dcberstunden einigen. Diese kann im Einzelfall sowohl m\u00fcndlich bzw. als stillschweigende \u00dcbereinkunft erfolgen als auch von vornherein im Arbeitsvertrag festgelegt sein. Wichtig ist: Entsprechende Klauseln im Arbeitsvertrag m\u00fcssen eine Angabe zur Anzahl der im H\u00f6chstfall zu leistenden \u00dcberstunden enthalten, damit der Arbeitnehmer wei\u00df, was auf ihn zukommen kann. Ansonsten sind sie unwirksam.<\/p>\n
Bestehen in einem Betrieb Betriebsvereinbarungen und Tarif-Vertr\u00e4ge, k\u00f6nnen auch diese Angaben zu \u00dcberstunden enthalten in den geregelt wird, unter welchen Umst\u00e4nden der Arbeitgeber \u00dcberstunden anordnen darf und wie viele \u00dcberstunden geleistet werden d\u00fcrfen. Von der Pflicht zur Leistung der \u00dcberstunden ist die Frage nach der Verg\u00fctung der \u00dcberstunden zu unterscheiden, welche ebenfalls im Vornherein klar definiert sein sollte.<\/p>\n