In den letzten drei Jahren wurden \u00fcber 18 Millionen Karteikarten ins Zentrale Testamentsregister \u00fcberf\u00fchrt, berichtet die Bundesnotarkammer. Der Aufbau eines zentralen, digitalen Testamentsregisters soll den Zugriff auf im Erbfall relevante Unterlagen erleichtern und damit Nachlassverfahren deutlich vereinfachen und beschleunigen.<\/p>\n
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Weitere Informationen gibt die Bundesnotarkammer in einer ausf\u00fchrlichen Pressemeldung: <\/strong><\/p>\n Leider kommt es immer wieder vor, dass Testamente gar nicht oder erst nach Jahren gefunden werden. Damit dies nicht passiert und der \u201eletzte Wille\u201c im Erbfall sicher ber\u00fccksichtigt wird, hat die Bundesnotarkammer das \u201eZentrale Testamentsregister\u201c eingerichtet. Ziel dieses Registers ist es, die Angaben zu allen Testamenten, Erbvertr\u00e4gen und sonstigen erbfolgerelevanten Urkunden, die von einem Gericht oder Notar verwahrt werden, digital an einem Ort zu zentralisieren. Zuvor wurden diese Angaben in ganz Deutschland verteilt bei rund 4.700 Standes\u00e4mtern und der Hauptkartei f\u00fcr Testamente beim Amtsgericht Berlin-Sch\u00f6neberg auf Karteikarten gesammelt. Durch das Zentrale Testamentsregister konnten die Nachlassverfahren enorm beschleunigt werden.<\/p>\n Mehr als 18 Millionen Karteikarten wurden in den letzten drei Jahren in das Zentrale Testamentsregister \u00fcbertragen. Von der \u00d6ffentlichkeit weitestgehend unbemerkt, stellt die Testamentsverzeichnis\u00fcberf\u00fchrung damit eines der gr\u00f6\u00dften Projekte zur Verwaltungsmodernisierung der vergangenen Jahre dar. Der erfolgreiche Abschluss der \u00dcberf\u00fchrung soll mit einem Festakt am 16. Februar 2017 in Berlin gefeiert werden. Gru\u00dfworte sprechen Christiane Wirtz, Staatssekret\u00e4rin der Justiz und f\u00fcr Verbraucherschutz und Klaus Ehrmann, ehemaliger Abteilungsleiter im Justizministerium des Landes Baden-W\u00fcrttemberg.<\/p>\n Das Zentrale Testamentsregister ist ein Projekt der vorsorgenden Rechtspflege. Hier wird Verbraucherschutz gelebt. Bislang waren die Angaben zu Testamenten dezentral auf rund 13 Millionen Karteikarten bei den Standes\u00e4mtern und der Hauptkartei f\u00fcr Testamente<\/a> beim Amtsgericht Berlin-Sch\u00f6neberg registriert. Seit dem 1. Januar 2012 erfolgt die Erfassung dieser Angaben bundesweit im Zentralen Testamentsregister der Bundesnotarkammer. Bei Tod eines Erblassers erh\u00e4lt das Nachlassgericht nun sofort eine \u00dcbersicht \u00fcber alle f\u00fcr die Erbscheinerteilung notwendigen Urkunden, die in dem Register erfasst sind. Erbscheine, die n\u00f6tig sind, um zum Beispiel Geld vom Konto des Verstorbenen abzuheben, k\u00f6nnen viel schneller als zuvor erteilt werden.<\/p>\n Das alte dezentrale Meldesystem hatte zudem immer wieder zu Fehlern gef\u00fchrt. Die Kommunikation zwischen dem Sterbe- und Geburtsstandesamt, der Stelle, die das Testament verwahrt und dem Nachlassgericht war zeitaufwendig und kostenintensiv. Nun muss das Sterbestandesamt nur noch das Zentrale Testamentsregister benachrichtigen. Dort wird digital \u00fcberpr\u00fcft, ob der Erblasser Verf\u00fcgungen von Todes wegen getroffen hat, die amtlich verwahrt werden. Das Register teilt dem zust\u00e4ndigen Nachlassgericht mit, ob und welche Urkunden zu beachten sind. Gleichzeitig benachrichtigt es das verwahrende Gericht oder den verwahrenden Notar und sorgt daf\u00fcr, dass das dort vorliegende Testament umgehend zur Er\u00f6ffnung an das Nachlassgericht gesendet wird. Der \u201eletzte Wille\u201c des Verstorbenen wird somit rechtssicher und schnell erf\u00fcllt.<\/p>\n Damit auch die Urkunden, die vor 2012 errichtet wurden, von dem neuen Meldesystem erfasst werden, war die schrittweise digitale Nacherfassung der alten Verwahrungsnachrichten erforderlich. Mit der \u00dcberf\u00fchrung der Karteikarten wurde die Bundesnotarkammer beauftragt, die diese komplexe Aufgabe in drei Jahren \u2013 und damit sogar schneller als vorgegeben \u2013 sicher, reibungslos und im vorgegebenen Kostenrahmen umgesetzt hat.<\/p>\n \u00dcber die Verwahrungsnachrichten hinaus hat die Bundesnotarkammer auch Informationen von rund f\u00fcnf Millionen Karteikarten \u00fcber nichteheliche oder adoptierte Kinder aus den Jahren 1970 bis 2008 in das digitale Testamentsregister \u00fcbertragen. Dadurch wird gew\u00e4hrleistet, dass auch diese Kinder im Erbfall zu ihrem Recht kommen.<\/p>\n Gespeichert werden im Testamentsregister nur die Daten, die zum Auffinden der verwahrten Urkunden erforderlich sind, nicht aber der Inhalt von Testamenten oder Erbvertr\u00e4gen. Registerausk\u00fcnfte zur Ermittlung erbrechtlich relevanter Urkunden k\u00f6nnen nur Gerichten und Notaren erteilt werden \u2013 zu Lebzeiten muss aber der Erblasser der Auskunftserteilung zugestimmt haben.<\/p>\n Die Bundesnotarkammer vertritt die deutschen Notare im nationalen und internationalen Bereich, wirkt in Gesetzgebungsverfahren auf Bundesebene sowie bei der Entwicklung des notariellen Berufsrechts mit und sorgt f\u00fcr die Fortbildung der Notare. Zudem betreibt die Bundesnotarkammer das Zentrale Vorsorgeregister und das Zentrale Testamentsregister.<\/p>\n Quelle: https:\/\/www.bnotk.de\/9:1150\/Pressemitteilungen\/2017\/pm_bnotk_170208.html<\/a> \u00a0<\/p>\n Weitere Informationen zur Errichtung von Testamenten und Erbvertr\u00e4gen und wie der Notar Sie bei der Nachlassregelung unterst\u00fctzen kann finden Sie unter anderem hier:<\/p>\n Erbfall: Was ist zu tun und woran sollten Sie denken?<\/a><\/p>\nSchnelle Erteilung von Erbscheinen<\/h2>\n
Der \u201eletzte Wille\u201c wird sicher und zeitnah erf\u00fcllt<\/h2>\n
Digitale Nacherfassung der alten Karteikarten<\/h2>\n
Nichteheliche und adoptierte Kinder m\u00fcssen in der Erbfolge ber\u00fccksichtigt werden<\/h2>\n
Datenschutz bleibt gewahrt<\/h2>\n