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Dienstwagen: Entzug des Dienstwagens bei fristloser Kündigung

Nach einer fristlosen Kündigung muss der Arbeitnehmer den ihm auch zur privaten Nutzung überlassenen Dienstwagen ausnahmsweise nicht herausgeben, wenn die außerordentliche Kündigung offensichtlich unwirksam war.
Ein solcher Ausnahmefall liegt nach Ansicht des Landesarbeitsgerichts (LAG) Hamm vor, wenn der Arbeitgeber eine fristlose Änderungskündigung ausspricht, die auf einen gleichen Vorfall gestützt wird, weswegen der Arbeitgeber den Arbeitnehmer bereits abgemahnt hatte (LAG Hamm, 12 Sa 1376/10).

Quelle: IWW Institut für Wirtschaftspublizistik Verlag Steuern – Recht – Wirtschaft GmbH & Co. KG


Auslandseinsatz: Vergütung eines Bauarbeiters

Entsendet ein Unternehmen des Bauhauptgewerbes einen Bauarbeiter vorübergehend zum Arbeitseinsatz ins Ausland, und treffen die Parteien für diesen Einsatz keine Vergütungsregelung, schuldet der Arbeitgeber die übliche Vergütung. Diese richtet sich nach dem Tarifvertrag zur Regelung der Mindestlöhne im Baugewerbe (TV Mindestlohn), sofern im vergleichbaren Wirtschaftskreis tatsächlich keine höhere Vergütung für Auslandseinsätze gewährt wird. Ob in diesen Fällen der Mindestlohn West oder der Mindestlohn Ost zu zahlen ist, bestimmt sich nach dem Einstellungsort. Weiterlesen „Auslandseinsatz: Vergütung eines Bauarbeiters“


Handelsvertreter: Anspruch auf kostenlose Überlassung nur bei bestimmten Hilfsmittel

Ein Handelsvertreter hat nur in ganz bestimmten Fällen gegen den Unternehmer einen Anspruch auf kostenlose Überlassung von Hilfsmitteln.

Diese Entscheidung traf der Bundesgerichtshof (BGH) im Fall eines Unter-Handelsvertreters eines Unternehmens, das seinerseits Finanzprodukte vertreibt. Das Unternehmen bot seinen Handelsvertretern kostenpflichtige Schulungs- und Fortbildungsmaßnahmen an. Zur Unterstützung ihrer Vermittlungstätigkeit konnten die Handelsvertreter vom Unternehmen ferner verschiedene mit deren Logo versehene Artikel wie Briefpapier, Visitenkarten, Datenerhebungsbögen und Werbegeschenke aller Art gegen Entgelt erwerben. Das gleiche galt für die von dem Unternehmer herausgegebene Zeitschrift „Finanzplaner“, die die Handelsvertreter für die von ihnen betreuten Kunden bestellen konnten. Weiterlesen „Handelsvertreter: Anspruch auf kostenlose Überlassung nur bei bestimmten Hilfsmittel“


GmbH: Keine Geschäftsführerhaftung bei Vollstreckungsmaßnahmen nach Zahlungsunfähigkeit

Werden infolge eines Pfändungs- und Überweisungsbeschlusses noch nach Eintritt der Zahlungsunfähigkeit durch eine Kontopfändung Zahlungen an das Finanzamt erbracht, haftet der Geschäftsführer nicht persönlich für den Schaden, der den Gläubigern hierdurch entsteht.

Mit dieser Entscheidung stützt das Oberlandesgericht (OLG) München die Rechtsposition des GmbH-Geschäftsführers. Die Richter begründeten ihre Entscheidung damit, dass der Geschäftsführer einer GmbH nur für Schmälerungen des Gesellschaftsvermögens verantwortlich gemacht werden könne, die entweder nach Eintritt der Zahlungsunfähigkeit mit seinem Wissen und Wollen erfolgten oder die er andererseits hätte verhindern können. Auf eine Kontenpfändung des Finanzamts habe er jedoch keinen Einfluss.  Weiterlesen „GmbH: Keine Geschäftsführerhaftung bei Vollstreckungsmaßnahmen nach Zahlungsunfähigkeit“


Unfallversicherung: Unwiderrufliche Freistellung von der Arbeitsleistung

Verzichtet ein Arbeitgeber, z.B. im Rahmen eines Aufhebungsvertrags, endgültig und unwiderruflich bis zum Ende des Arbeitsverhältnisses, auf die geschuldete Arbeitsleistung, liegt kein beitragspflichtiges Beschäftigungsverhältnis im Sinne der Unfallversicherung (mehr) vor. Das ergibt sich aus dem Besprechungsergebnis der Spitzenverbände in der Sozialversicherung.
Für die Zeiten der unwiderruflichen Freistellung von der Arbeitsleistung bis zum Ende des Beschäftigungsverhältnisses sind vom Arbeitgeber in den Entgeltmeldungen keine Daten zur Unfallversicherung zu melden. Weiterlesen „Unfallversicherung: Unwiderrufliche Freistellung von der Arbeitsleistung“


Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt): Ein Erfolgsmodell

Die zum 1.11.2008 eingeführte Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) erweist sich als Erfolgsmodell. Nach einem Forschungsprojekt der Universität Jena betrug die Gesamtzahl der im Handelsregister eingetragenen Unternehmergesellschaften (haftungsbeschränkt) zum 28.2.2011 bereits 47.605 Gesellschaften – Tendenz steigend. Der monatsaktuelle Stand kann über www.rewi.uni-jena.de/Forschungsprojekt+Unternehmergesellschaft abgerufen werden.

Bei der haftungsbeschränkten Unternehmergesellschaft handelt es sich nicht um eine eigene Rechtsform. Sie stellt lediglich eine Variante der GmbH dar. Sonderbestimmungen finden sich im Absatz 5a des GmbH-Gesetzes. Weiterlesen „Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt): Ein Erfolgsmodell“


Rechtssprechungsänderung – Erleichterung von sachgrundlosen Befristungen

Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hat mit seiner Entscheidung vom 06.04.2011, Az. 7 AZR 716/09 seine früherer Rechtssprechung grundsätzlich aufgeben und die Möglichkeit des Arbeitgebers erleichtert, befristete Arbeitsverträge abzuschließen.

Nach § 14 Absatz 1 Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) ist die zeitliche Befristung eines Arbeitsverhältnisses möglich, wenn ein sachlicher Grund für diese vorliegt (z.B. Krankheits- oder Elternzeitvertretung, Probezeit, Saisonarbeit). Weiterlesen „Rechtssprechungsänderung – Erleichterung von sachgrundlosen Befristungen“


Die arbeitsrechtliche Stellung des Fremd-Geschäftsführers

Der Fremd-Geschäftsführer einer GmbH ist nicht selbst Gesellschafter. Er ist jedoch Organ der Gesellschaft und kann diese rechtlich vertreten. Arbeitsrechtlich stellt sich nun die Frage, inwiefern die gesetzlichen Regelungen und Schutzrechte für Arbeitnehmer auch auf den Fremd-Geschäftsführer zutreffen, z.B. hinsichtlich Urlaubsansprüchen oder Kündigungsschutz. Weiterlesen „Die arbeitsrechtliche Stellung des Fremd-Geschäftsführers“


Fachbeitrag: Risiken beim Abschluss von Aufhebungsvertrag oder Abwicklungsvertrag für den Arbeitnehmer

Nicht immer endet ein Arbeitsverhältnis streitig mit einer Kündigung und möglicherweise anschließender Kündigungsschutzklage als Verfahren vor dem Arbeitsgericht. Häufig gelebte Praxis, wenn sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer einvernehmlich trennen, sind der Abschluss von einem Aufhebungsvertrag oder Abwicklungsvertrag. So wünschenswert dies ist, so sollten Arbeitnehmer sich jedoch auch gewisser Risiken bewusst sein. Weiterlesen „Fachbeitrag: Risiken beim Abschluss von Aufhebungsvertrag oder Abwicklungsvertrag für den Arbeitnehmer“